Informationen
- Bezirk:Lichtenberg
- Start der Förderung:15.03.2011 gemäß § 171b BauGB
31.03.2011 gemäß § 142 BauGB - Gebietsgröße:150 ha
- Einwohner:19.784 (Stand 12/2022)
- Bewilligte Programmmittel:31 Mio. Euro (Stand 01/2023)
Das Fördergebiet Frankfurter Allee Nord befindet sich am östlichen Rand der Berliner Innenstadt, circa vier Kilometer vom Alexanderplatz entfernt. Es wird begrenzt von der Frankfurter Allee im Süden, der Möllendorffstraße im Westen, von Rutnik- und Gotlindestraße (einschließlich des Friedhofs) im Norden und den Gleisen der aufgegebenen Industriebahn, dem Zentralfriedhof sowie der Bahntrasse im Osten.
Bild: Stattbau GmbH
Das Fördergebiet ist ein wichtiger Wohnstandort mit Wohnanlagen in Blockrandbebauung aus den 1920er bis 1940er Jahren und Wohngebäuden in industrieller Bauweise aus der DDR-Zeit. Außerdem befinden sich hier großräumige, teilweise brach liegende Verwaltungs- und Gewerbekomplexe. Besonders das ehemalige Gelände des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) steht zu einem großen Teil leer und ist ein städtebaulicher Missstand.
Wegen dieser strukturellen Defizite wurde das Gebiet 2011 vom Berliner Senat in die aktive Förderkulisse des Stadtumbaus aufgenommen. Gleichzeitig erklärte der Senat drei Teilbereiche zum Sanierungsgebiet. Trotz seiner relativ kurzen Entwicklungsgeschichte verfügt das Gebiet über zahlreiche unter Denkmalschutz stehende Bauten, Ensembles und Freiflächen. Die Wirtschaft ist geprägt von kleinen Gewerbetrieben sowie Standorten des Gesundheitswesens, wie dem Sana-Klinikum (ehemaliges Oskar-Ziethen-Krankenhaus).
Bild: Anka Stahl
Die Stärken des Gebiets liegen in seiner Qualität als innenstadtnaher Wohnstandort und in seiner Leistungskraft als Gesundheits- und Verwaltungsstandort. Mit dem neuen Leitbild „FAN – das gesunde, ökologische Modellgebiet mit besonderen Orten“ ist die Zukunftsvision klar umrissen. Die geförderten Maßnahmen im Rahmen der Sanierung und der Nachhaltigen Erneuerung werden nach diesen Kriterien konzipiert.
Die signifikant steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen im Gebiet macht die funktionelle Aufwertung und Erweiterung des Angebots an Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen und Kindergärten notwendig. Wichtig sind auch neue und besser ausgestattete Spielplätze sowie die Qualifizierung vorhandener öffentlicher Freiflächen, wie z.B. zwei ehemalige Friedhofsflächen. Zudem soll die Aufenthaltsqualität von Plätzen und öffentlichem Straßenraum verbessert werden. Ein Schwerpunkt für die weitere Entwicklung des Gebiets ist die Erarbeitung und Umsetzung eines Verkehrskonzeptes.
Bild: Bianka Gericke
Der Sanierungsprozess im Gebiet verläuft unter reger Beteiligung der Bevölkerung. Dazu werden seit März 2013 halbjährlich FAN-Konferenzen abgehalten, um die Entwicklung des Gebietes zu diskutieren. In der Zwischenzeit treffen sich der FAN-Beirat sowie Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themenbereichen und entscheiden über die Vergabe von jährlich 15.000 Euro aus dem FAN-Fonds an Initiativen im Fördergebiet. Ein jährlich stattfindendes Kiezfest bietet die Möglichkeit, sich über die sozialen und kulturellen Angebote sowie die aktuellen Entwicklungen im Gebiet zu informieren.
In den letzten Jahren sind zahlreiche Projekte zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur und der Aufwertung öffentlicher Räume umgesetzt worden. Dieser Prozess wird in den kommenden Jahren fortgeführt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Verkehrssituation - mit Fokus auf Fuß- und Radverkehr - sowie der Aufenthaltsqualität der Straßenräume. Räumliche Schwerpunkte sind der Bereich um den U-Bahnhof Lichtenberg, der Campus für Demokratie sowie die Gotlindestraße. Zur Konkretisierung des weiteren Verfahrens wurden das fortgeschriebene ISEK und die Fortschreibung der Sanierungsziele im November 2020 durch den Bezirk beschlossen. Durch einen Senatsbeschluss vom 13.04.2021 wurde die Laufzeit des Sanierungsgebiets um fünf Jahre bis 2026 verlängert.
Stand: April 2024